Evangelische Kirchengemeinde Bieber |
Geschichte
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Kirchengeschichte des Biebergrundes; Chronologie |
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um 700 |
Christianisierung des fränkischen Raumes durch die Missionare Kilian und Bonifatius.
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um 1000 |
Bau der Burgbergkapelle oberhalb von Bieber. Vermutlich am Ort einer ehemaligen keltischen und späteren germanischen Kultstätte entsteht die erste Kirche des oberen Biebergrundes als Holzkonstruktion. Sie wird dem hl. Moritz (lat. Mauritius) geweiht. Die ältesten Teile der heutigen Kapelle (Chor) stammen aus dem 14. Jhd. Zu diesem Zeitpunkt besteht wahrscheinlich in Wirtheim bereits eine den Aposteln Petrus und Paulus geweihte Kirche, ebenfalls als Holzkonstruktion.
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um 1200 |
Bau der Laurentiuskirche in Bieber als Wehrkirche. Die Einweihung (Kirchweih, Kerb) wird bis heute als großes Volksfest am 10.08. (Laurentius) gefeiert. Neubau der Wirtheimer Pfarrkirche (Steinbau).
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1313 |
Erwähnung einer Kapelle in Kassel.
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1366 |
Umgestaltung der Wirtheimer Kirche im gotischen Baustil; bauliche Ergänzungen zwecks Nutzung als Wehrkirche.
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1440 |
Bieber erhält einen eigenen Pfarrer. Zuvor wurde das Kirchspiel (die Dörfer des Obergrundes) vom Gelnhäuser Pfarrer mitbetreut. Aufgrund der seit 1339 bestehenden landesherrlichen Doppelherrschaft (Kondominat) zwischen den Grafschaften Hanau und Rieneck über den Obergrund wird über die Besetzung der Pfarrstelle abwechselnd entschieden; 1559 gehen die Rienecker Rechte an Kurmainz über, seit 1578 fallen die Entscheidungen einvernehmlich zwischen Hanau und Kurmainz.
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ab 1540 |
Reformation im Kondominatsgebiet Hanau/Rieneck Pfarrer Michael Hofacker (Bieber) konvertiert zur luth. Konfession.
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1555 |
Augsburger Religionsfrieden: „CUIUS REGIO, EIUS RELIGIO“ (der Landesherr bestimmt die Konfession).
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1562 |
Kirchenvisitation in der Grafschaft Hanau.
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1568 |
Laurentiuskirche und Burgbergkapelle in Bieber werden, wie der größte Teil der Bevölkerung im Obergrund, lutherisch. Für die verbleibenden Katholiken im Obergrund finden bis 1634 die Sonntagsgottesdienste abwechselnd in Wiesen und in der Burgbergkapelle statt.
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1588 |
Im Gegensatz zum Obergrund wird in Wirtheim die Gegenreformation durch Gründung einer kath. Pfarrschule erfolgreich abgeschlossen.
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1595 |
Einführung der reformierten/calvinistischen Lehre in der Grafschaft Hanau durch Graf Philipp-Ludwig II; Bieber bleibt lutherisch (s.a. „1767“ und „1818“). Die neue protestantische Lehre lässt sich aufgrund des Widerstandes der Pfarrer nur etwa in jeder zweiten Pfarrgemeinde durchsetzen. Der Landesherr zeigt sich jedoch den Lutheranern gegenüber tolerant.
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1636 |
Zerstörung der Laurentiuskirche in Bieber (30jähriger Krieg). Die Burgbergkapelle wird bis zum Wiederaufbau der Laurentiuskirche (1660) durch die kath. und luth. Christen gemeinsam genutzt.
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1660 |
Mainz und Hanau vereinbaren die Rückgabe der Burgbergkapelle an die kath. Bevölkerung von Bieber und deren Nutzung als Pfarrkirche. Die luth. Pfarrkirche Biebers (Laurentiuskirche) wird nach den Kriegszerstörungen wieder aufgebaut.
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1685 |
Errichtung einer kath. Pfarrschule am Burgberg.
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1755 |
Baubeginn der Kirche „St. Nepomuk“ in Kassel.
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1756 - 1758 |
Erweiterung der luth. Pfarrkirche (Laurentiuskirche) in Bieber. |
1764 - 1767 |
Bau der „reformierten” Kirche in Bieber durch zugezogene Bergleute (die heutige „untere” Kirche). Seit 1721 fanden die Gottesdienste der reformierten Gemeinde im Hause des Büttels (Gefängnis) und ab 1738 im Amtshaus statt.
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1789 |
Fertigstellung der Kasseler Kirche “St. Nepomuk”.
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1794 |
Einrichtung einer eigenen Kaplanei Kassel.
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1818 |
„Hanauer Union” führt zum Zusammenschluss der lutherischen und reformierten protestantischen Christen (s.a. „1595“ und „1767”). Bis 1855 wirken jedoch weiterhin zwei ev. Pfarrer in Bieber. Anschließend wird nur noch die „obere” Kirche (Laurentiuskirche) als Pfarrkirche genutzt. Seit 1966 werden die Gottesdienste in der „unteren” Kirche abgehalten, die „obere” Kirche dient als Friedhofskirche.
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1822 |
Die kath. Kirchengemeinden des Biebergrundes werden aus dem Bistum Mainz gelöst und dem Bistum Fulda zugeordnet.
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1830 |
Die kath. Kirchengemeinde Bieber erhält zum ersten Mal nach der Reformation wieder einen eigenen Pfarrer, zuvor wurde Bieber von einem Kaplan der Pfarrei Wiesen mitbetreut.
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1852 - 1854 |
Bau der kath. Pfarrkirche „Mariä Geburt” in Bieber (s.a. „1568” und „1660”).
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1876 |
Errichtung des kath. Friedhofes in Bieber (bis dahin Bestattungen auf dem Friedhof neben der Burgbergkapelle).
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1919 |
Einrichtung der selbstständigen Pfarrei Kassel „St. Nepomuk“.
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Aufgestellt von Meinolf Drüll, Biebergemünd-Bieber, Janaur 2000
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